top of page
Suche

Tag 55: Der Schlüssel zu positiven Reaktionen: Biografiearbeit bei Demenz

  • leyroutz
  • 20. März
  • 1 Min. Lesezeit

In der Demenzbegleitung erleben wir täglich kleine Wunder, wenn wir den richtigen Zugang zur Erinnerungswelt unserer Betroffenen finden. Die emotionale Gedächtnisspur bleibt oft intakt, selbst wenn kognitive Fähigkeiten schwinden.

Welche Erinnerungen positive Reaktionen hervorrufen, ist so individuell wie der Fingerabdruck Ihres Angehörigen. Dennoch gibt es bewährte Ansatzpunkte:


Die formenden Jahre (15-25) Unsere Forschung zeigt, dass Erinnerungen aus dem Alter zwischen 15 und 25 Jahren besonders widerstandsfähig gegen Demenz sind. Musik, Filme oder Ereignisse aus dieser Zeit wirken oft wie ein emotionaler Anker. Eine meiner Patientinnen, die kaum noch sprach, begann spontan mitzusingen, als wir Schlager aus ihrer Jugendzeit spielten.

Berufliche Identität Der Beruf prägt das Selbstbild maßgeblich. Bringen Sie behutsam Gegenstände oder Gespräche ein, die mit der beruflichen Identität verbunden sind. Ein ehemaliger Tischler, der seine Familie nicht mehr erkannte, blühte auf, als er Holz und Werkzeug berühren durfte – seine Hände "erinnerten" sich.

Sensorische Brücken Gerüche und taktile Reize bilden oft direkte Brücken zur emotionalen Erinnerung. Der Duft von Weihnachtsgebäck, das Gefühl von Gartenerde oder das Streicheln eines Haustieres können unmittelbare positive Reaktionen auslösen.

Erstellen Sie einen "Erinnerungskoffer" mit Gegenständen, Fotos, Musik und vielleicht sogar Gerüchen, die für Ihren Angehörigen bedeutsam sind. Nutzen Sie diesen nicht als Gedächtnistraining, sondern als emotionale Ressource. Es geht nicht darum, was erinnert wird, sondern wie sich Ihr Angehöriger dabei fühlt.



 
 
 

Comments


PER E-MAIL ABONNIEREN

Danke für die Nachricht!

© 2021 Christine Leyroutz - Alle Fotos von Fotografie_Lebzelt

bottom of page