tag 61: Die Notfallmappe: Ein unterschätztes Instrument der Selbstfürsorge
- leyroutz
- 26. März
- 1 Min. Lesezeit
Die Erstellung einer Notfallmappe mag auf den ersten Blick wie eine weitere bürokratische Aufgabe erscheinen. Tatsächlich ist sie jedoch ein Akt der Fürsorge – nicht nur für den erkrankten Menschen, sondern auch für Sie selbst.
Eine gut strukturierte Notfallmappe enthält:
Medizinische Informationen (Diagnosen, Medikamentenplan, Allergien, Kontaktdaten der behandelnden Ärzte)
Alltagsroutinen und Vorlieben (Tagesablauf, Essgewohnheiten, beruhigende Rituale bei Unruhe)
Rechtliche Dokumente (Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung)
Wichtige Kontakte (Familie, Freunde, Nachbarschaftshilfe, Pflegedienst)
Notfallkontakte und Handlungsanweisungen für kritische Situationen
Der wahre Wert einer solchen Mappe zeigt sich in verschiedenen Situationen: Wenn Sie selbst erkranken und die Betreuung kurzfristig abgeben müssen. Wenn ein neuer Pflegedienst eingearbeitet werden muss. Oder wenn im Krankenhaus schnell wichtige Informationen benötigt werden.
Reflexionsgedanken:
In meiner Beratungstätigkeit erlebe ich oft, dass Angehörige die Erstellung einer Notfallmappe aufschieben – nicht aus Nachlässigkeit, sondern weil sie sich unbewusst nicht mit der eigenen Endlichkeit und Verletzlichkeit konfrontieren möchten. Die Vorstellung, nicht mehr selbst für den geliebten Menschen da sein zu können, ist schmerzhaft. Doch gerade das Anerkennen der eigenen Grenzen ist ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen Betreuungssituation. Die Notfallmappe wird so zum Symbol einer reifen Fürsorgehaltung, die die Bedürfnisse aller Beteiligten respektiert und die Kontinuität der Betreuung auch in Krisenzeiten sicherstellt.

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