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Tag 63: Die Kraft der Wie-Frage in der Validation: Ein Weg zu echter Begegnung

  • leyroutz
  • 28. März
  • 2 Min. Lesezeit

Dieses Thema habe ich für den heutigen Beitrag gewählt, weil ich Hildegard Nachum live beim Demenzkongress in Villach getroffen habe. Ihre Leidenschaft und ihr tiefes Verständnis für die Validation haben mich begeistert und inspiriert, ihren Vortrag in einem Blogbeitrag aufzugreifen.

Wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt, geraten viele Angehörige in eine Spirale der Hilflosigkeit. Gespräche verlaufen anders als gewohnt, Antworten bleiben aus oder scheinen sinnlos. Doch genau hier liegt eine große Chance: Fragen in der Validation, inspiriert von der Methode Hildegard Nachums, können Brücken bauen und den Zugang zu den inneren Welten der Betroffenen ermöglichen.


Warum sind Wie- Fragen in der Validation so wichtig?

Fragen sind weit mehr als reine Informationsbeschaffung. Sie sind ein Schlüssel, um Menschen mit Demenz Wertschätzung zu zeigen und ihnen Raum zu geben, sich auszudrücken. Die gerontopsychologische Forschung bestätigt: Wenn Menschen mit Demenz spüren, dass ihre Gefühle und Gedanken ernst genommen werden, entsteht Vertrauen und emotionale Sicherheit. Das kann Ängste reduzieren und herausforderndes Verhalten minimieren.


Die Kunst des Fragens: Validierende Kommunikation

Anders als im alltäglichen Gespräch geht es in der Validation nicht darum, Korrektheit oder Fakten zu ermitteln. Stattdessen zielen Fragen darauf ab, das emotionale Erleben der Person nachzuvollziehen und anzuerkennen.

1. Offene Fragen stellen: Statt "Erinnerst du dich an mich?" lieber "Wie fühlst du dich heute?" oder "Was beschäftigt dich gerade?". Dies gibt der Person die Möglichkeit, ihre Gefühle in Worte zu fassen, ohne Druck oder Versagensangst.

2. In die Welt des anderen eintauchen: Wenn jemand von seiner Mutter spricht, obwohl sie seit Jahren verstorben ist, kann eine validierende Frage lauten: "Erzähl mir von ihr. Wie ist Deine Mutter, was liebst du an ihr?" Dies zeigt Interesse und signalisiert: Deine Realität ist wichtig.

3. Mitfühlend reflektieren: Sätze wie "Es klingt, als wärst du gerade traurig. Was könnte dir jetzt guttun?" helfen dabei, Gefühle zu spiegeln und den betroffenen Menschen emotional zu unterstützen.


Emotionale Tiefe statt kognitive Korrektur

Viele betreuende Angehörige verspüren den Drang, Fehlannahmen zu korrigieren. Doch dies führt oft zu Frustration auf beiden Seiten. In der Validation geht es darum, die emotionale Wahrheit anzuerkennen. Wenn eine Person mit Demenz darauf besteht, dass ihr verstorbener Ehepartner noch lebt, kann eine Frage wie "Vermisst du ihn? Was würdest du ihm gerne sagen?" helfen, das zugrunde liegende Gefühl zu erkunden.


Validation als Haltung

Fragen in der Validation sind nicht nur eine Technik, sondern eine Haltung. Sie bedeuten, den Menschen mit Demenz mit Respekt und Wärme zu begegnen, ihre Gefühle ernst zu nehmen und ihnen Raum zu geben. Sie sind ein Geschenk: eine Möglichkeit, Verbundenheit zu erleben, selbst wenn die Sprache nachlässt.

Die richtigen Fragen können Brücken bauen, die sonst unerreichbar scheinen. Sie eröffnen eine Welt des Verstehens und der Begegnung auf Augenhöhe – eine Welt, in der Demenz nicht trennt, sondern verbindet.


Wenn Sie die Gelegenheit haben Hildegard Nachum life zu sehen, packen Sie die Gelegenheit beim Schopf. Sie ist nicht nur zu empfehlen wenn es um das Thema Demenz geht, ich würde es als "Lebenshilfe" bezeichnen!



 
 
 

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© 2021 Christine Leyroutz - Alle Fotos von Fotografie_Lebzelt

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